Zum Anlass der Ausstellung “Gehölze, Gehöfte und Gewächse ” die mit der Vernissage am 26.5.2016 in der Galerie ROOT startet,
gibt es am 26.5.2016 um 18.30 Uhr ein Künstlergespräch mit Norbert Klaus und Ute Wöllmann.
Norbert Klaus arbeitet mit Reisig. Sein Arbeitsmaterial sind die Reisigruten von Buschwerk und Hecken, von Sträuchern, die er in einem ersten Schritt zu verdichteten Flechtwerken aus Ästen steckt. Jede Reisigsorte folgt eigenen Gesetzen der Verarbeitung, des Sammelns und Trocknens in Abhängigkeit der Jahreszeiten und Wachstumsphasen. Danach erfolgt der formgebende Beschnitt. Die Skulptur mit ihrer kleinteiligen, brüchigen Oberfläche entsteht. Die formumschließenden Flächen bestehen aus einer Vielzahl von runden und ovalen Schnittflächen. Das Grundvokabular der Reisigskulpturen sind Kugel, Kubus, Quader, Zylinder, liegend, stehend, hängend. Die Skulpturen leben von dem Widerspruch von Geometrie und Natur, urwüchsig – genormt, schrundig – glatt. Ähnliche Gegensätze sind auch in seinen grafischen Werken zu finden. Das Arbeitsmaterial Reisig wird hier bei seinen Prägedrucken neu eingesetzt. Die Ursprungsformen bleiben erhalten, Licht und Schatten bestimmen dabei die formale Ordnung der Papierreliefs. Norbert Klaus lebt und arbeitet in ländlicher Umgebung bei Ulm, er hat sich ein altes Bauernhaus als Atelier ausgebaut, sein Arbeitsmaterial entstammt der ihn umgebenden Landschaft.