Strich für Strich
Öffentliche Präsentation zum Studienabschluss von Uwe Höppner am Freitag, den 12.02.2016 um 20 Uhr
Hunderte kleinformatiger Porträtzeichnungen von bekannten Persönlichkeiten aus Zeitschriften, Katalogen und von bekannten Bildern der Gemäldegalerien, stehen einem Dutzend zeitintensiver großformatiger Zeichnungen gegenüber, die gefüllt sind mit Tausenden von gezeichneten Linien. Es und umreißt gleichzeitig das Oevre von Uwe Höppner. Während die kleinen Formate, die Uwe Höppner fast täglich durch den Alltag begleiten, mit dem sensiblen Strich der Bleistiftzeichnung begeistern, beeindrucken die großen Zeichnungen mit ihrer schieren Größe und ihrem Bild gewordenen Ausdruck gezeichneter Zeit. Man spürt förmlich die Tage und Wochen, die es benötigt, das große Format mit den feinen Linien von Zeichenfeder und Tintenfass füllen. Strukturen aus der Natur, wie zum Beispiel der Blick ins winterlich verschneite Gezweig eines Busches oder die Steinmaserungen und Zerklüftungen einer Felswand sind die Motive, die die großen Formate füllen. Dies auch nur ansatzweise zeichnerisch erfassen zu wollen gehört zur anachronistischen Haltung von Uwe Höppner, der seine ganze Akribie in dieses Vorhaben steckt und den Betrachter mit diesen einfachen Mitteln des Zeichenstiftes das universelle Ausmaß von inniger Betrachtung vor Augen führt: Schau hin und werde gewahr was Dich umgibt! Was siehst Du? Es ist nicht das, was Du denkst. Schau genauer. Uwe Höppner verführt den hektischen Zeitgenossen mit seinen delikaten Zeichnungen und offenbart ihm die Dimension meditativer Versenkung.
Aufgrund dieser besonderen Leistung ernenne ich Uwe Höppner zu meinem Meisterschüler und wünsche seinen Zeichnungen viele Betrachter mit viel Zeit!