DIE WIRKKRAFT IM WALDE
Dem Wald gilt das ungebrochene Interesse von Anett Münnich. In ihren Bildern zeigt er sich in der Vielschichtigkeit seines ganzen Mythos, vom Urwald und dem Wachsen der Vegetation bis hin zum Schutzraum für seine Kreaturen, obwohl diese in den Bildern von Anett Münnich gar nicht vorkommen. Viriditas nennt Hildegard von Bingen, eine visionäre Nonne, die im Mittelalter gelebt hat, die vegetative »Grünkraft« in der Natur, die auch in den Bildern von Anett Münnich wirkt. Ihre Bilder strotzen vor Farben, die in unzähligen Schichten übereinander gelegt, verdichtet und zu einer barocken Fülle miteinander verwoben sind. In ihnen drückt sich die gewaltige Schaffenskraft ihrer Schöpferin aus. Erst bei ganz nahem Betrachten erschliessen sich die unzähligen Wege, wie die Farben auf das Bild gekommen sind: Verschiedene Druckverfahren lassen sich genauso ausmachen, wie pure Malerei, Schüttungen und Sprenkelungen. Dabei wirken die Bilder trotz aller Fülle leicht und beschwingt, voller Dynamik. Anett Münnich kombiniert mit einem feinen Gespür ungewöhnliche Farben und erreicht für Ihre Bilder einen außergewöhnlichen Farbklang, mit dem sie auch erkennbar ist. Druck- und Farbumdruckverfahren finden sich sowohl in ihren Bildern wie auch als eigenständige Werkgruppe, hier auch gerne kombiniert mit Scherenschnitten, die durch ihre Filigranität bestechen. Die Vervielfältigung der einzelnen Schichten und deren Kombinierbarkeit untereinander befeuert die innovative Imagination und Schaffenswut von Anett Münnich. Ein opulentes und beeindruckendes Werk ist so bereits entstanden und ich ernenne Anett Münnich deshalb zu meiner Meisterschülerin.
Ich lade Sie und Ihre Freunde sehr herzlich zur öffentlichen Präsentation von Anett Münnich ein, am Freitag den 29.3. 2019 um 20 Uhr in den Räumen der Akademie für Malerei Berlin.
Ute Wöllmann, Akademieleiterin
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