Liebe Freunde der Akademie für Malerei Berlin,
ich lade Sie und Ihre Freunde sehr herzlich zur Öffentlichen Präsentation am Freitag, 12.6.2015 um 20 Uhr von Claudia Hohrein in die Akademie für Malerei Berlin ein.
Claudia Hohrein interessiert die malerische Darstellung von Metalloberflächen, die bereits in den Prozess des Zerfalls eingetreten sind. Dabei arbeitet sie ohne Tricks und Effekte und präsentiert uns eine ehrliche und pure Malerei und steht damit in der Tradition der „altmeisterlichen Maltechnik“.
Mit einer unglaublichen malerischen Akribie spürt sie den Zeichen der Korrosionen nach, erfindet eigene malerische Chiffren dafür. Sie taucht vollkommen in die Beobachtung dieser mäandernden, netzartigen, sich auflösenden Strukturen ein und nimmt den Betrachter mit auf eine Reise voller Entdeckungen des Sehens, wie der Schönheit von rostendem Eisen und
„lost objects“.
Ihre Bilder inszenieren die technischen Metallteile stark abstrahiert in Anschnitten oder großen Ausschnitten. Der bildgebende Gegenstand ist nie im Ganzen dargestellt. Teilbereiche sind herangezoomt. So entsteht eine abstrakte Bildkomposition, deren Spannung durch den Kontrast zwischen völlig homogenen, emotionslos und nüchtern wirkenden glatten Farbflächen und der Darstellung der verwitterten und brüchigen Oberflächen noch erhöht wird. Ihre Arbeiten zum Thema Vergänglichkeit strahlen trotz massiver Sujets Leichtigkeit aus.
In den neuesten Bildern erinnert die malerische Darstellung durch ihre spezielle Farbgebung an Strukturen der Natur, zum Beispiel an Flechten, die auf Steinen wachsen.
Beeindruckend ist, wie sich Claudia Hohrein diesen langwierigen Bildprozessen widmet.
Die Bilder wachsen langsam und beharrlich, so wie der Zahn der Zeit sich unaufhörlich in das Metall frisst. Sie geht unbeirrt ihren eigenen Weg und positioniert sich in dieser schnelllebigen Zeit mit Bildern, die den Betrachter in ihren Bann ziehen und zu einem spannenden Schauprozess einladen.
Herzliche Grüße Ute Wöllmann