Regine Jankowski schüttet in einem ersten Arbeitsgang Acrylfarben auf Plastikfolien. Die
Farben verteilen sich selbstständig, und trocknen in der sich ergebenden Lachen- und
Fleckenform. Die Acrylfarbe verbindet sich nicht mit der glatten Plastikfolie, sondern kann
komplett als kompakte Form vom Träger abgelöst werden. Diese solitären Farbflecken sind
als Formen die Basis für die Bilder von Regine Jankowski. In dieser Form trägt sie die Farbe
auf das Bild, wie andere Maler dies mit dem Pinsel tun. Ihre Bilder sind also im besten
Sinne des Wortes Collagen. Sie kreeiert ein Universum an Flecken in jeglicher Couleur und
Konsistenz, pastos, gegossen, durchsichtig, kompakt, gespachtelt.
Die Acrylfarbe ist für die Künstler, aufgrund der kunsthistorisch kurzen Zeitspanne ihrer
Verwendung eine noch recht unerforschte Farbe. Über die Zusammensetzungen von
Ölfarben und ihrem Verhalten über große Zeitspannen hinweg wissen wir viel mehr.
Regine Jankowski nun sprengt die bisher bekannten Dimensionen der Acrylfarbe und
lotet die Grenzen neu aus. Vor allem die Fähigkeit der Acrylfarbe sich von ihren Untergründen
ablösen zu lassen und dabei durch plastische Abformungen auch skulpturalen
Charakter annehmen zu können, hat sich Regine Jankowski für ihre Bilder zu eigen gemacht.
Dies verstärkt die räumliche Farbwirkung ihrer Bilder. Virtous schichtet sie die
Farben übereinander und schafft hierbei Oberflächenreliefe, die den abstrakten Farbraum
als Farbkörper in den tatsächlichen Raum wachsen lassen. Das Bild als Ganzes ist
ein einziger rhythmischer Farbklang, der von Farbflächen durchpulst wird und mit der
großen räumlichen Tiefenwirkung spielt. Unterstützt werden die Acrylfarben stellenweise
von einem anderen modernen Farbprotagonisten und zwar der gesprayten Farbe,
die durch die Unschärfe des Farbnebels die räumliche Wirkung der Bilder verstärkt.
Ich freue mich auf Ihr Kommen, Ihre Ute Wöllmann