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Meeting-ID: 874 0468 4029
Kenncode: 773727
Kerrin Voges Stillleben leben! Ihre einfachen Alltagsgegenstände wie Vasen, Flaschen, Tassen stehen nicht einfach nur da, sondern sind in unzählige Farbschichten verwoben. In einem immer wiederkehrenden Prozess trägt Kerrin Voges die Farbschichten auf und nimmt sie wieder weg. Dabei wird auch mal eine Vase halbiert, verliert eine Flasche ihren Hals, bleiben Fragmente stehen, neigt sich eine Vase oder beugt sich eine Flasche. Es entsteht so eine Ästhetik des Aufscheinens und Verschwindens, die die Fragilität der Gegenstände in ihrer Erscheinung thematisiert. Nichts bleibt, wie es war. Und was eben noch fest war wird weich, was eben noch präsent war verschwindet. Die unsichtbare Zeit wird in dieser vibrierenden Atmosphäre zarter Farbtöne sichtbar. Zeit ist überhaupt ein wichtiger Faktor im Werk von Kerrin Voges: Gerne arbeitet sie auf gebrauchten Stoffen oder anderen Bildgründen, die schon eine Reise durch die Zeit hinter sich haben und ihre gelebte Geschichte mit in das Bild tragen. Diese Bildgründe bleiben an vielen Stellen unbemalt sichtbar und besetzen im Bild den gleichen Rang, wie die gemalte Farbe. Die unzähligen Schichten schaffen eine haptische Oberfläche. In ihren Figurenbildern scheint so die Luft zum Greifen nah, ist präsent, ist gemalt. Ein atmosphärischer Raum verschwindet in die Tiefe des Bildraums. Und mit ihm gleiten die Figuren in den lichten Raum, meist mit blauer Farbe gemalt unterstützt dies den Eindruck der Tiefe des Raumes. Menschen in Bewegung draußen auf Plätzen und Straßen skizziert Kerrin Voges zunächst mit einem flüchtigen und leichten Strich in ihre Zeichenbücher, die ihr dann als Vorlage für Ihre Bilder dienen. Ihre Skizzen gleichen schnell hingekritzelten Notizen, die die ständigen Veränderungen einzufangen versuchen, den Moment greifen wollen. An sich massive Körper verschwimmen zu fragilen Gebilden. Kerrin Voges malt vielmehr die Luft, in dem wir die Figuren wie durch zu viel Licht oder Nebel sehen oder wie sie sich in der von Hitze flirrenden Luft scheinbar aufzulösen scheinen. Der unruhige Pinselstrich, mit dem die Figuren gezeichnet sind unterstreicht die Entmaterialisierung der Körper. In Farbe geronnene Momentaufnahmen in der Zeit: Kerrin Voges Bilder sind poetische Andachten an den Augenblick und zelebrieren ihn in seiner ganzen kurzen Länge. Ich freue mich darauf Sie am Freitag bei der ZOOM-Veranstaltung begrüßen zu dürfen! Ihre Ute Wöllmann