Liebe Freunde und Freundinnen der Akademie für Malerei Berlin,
Ich lade Sie sehr herzlich zur Öffentlichen Präsentation zum Studienabschluss von Bettina Rohrschneider am Freitag, 4.3.2022 um 20 Uhr in die Akademie für Malerei Berlin ein.
Bettina Rohrschneider wird in einem Vortrag Ihr Studium reflektieren und stellt eine Auswahl von Bildern aus Ihrem Masterstudium aus.
Im Laufe der Veranstaltung wird Bettina Rohrschneider die Absolventenurkunde überreicht und zur Meisterschülerin von Ute Wöllmann ernannt.
Zum Studienabschluss erscheint ein Katalog (2,–€).
Sie können an dieser Veranstaltung auch online via ZOOM teilnehmen. Hierfür klicken Sie kurz vor Beginn auf folgenden Link:
https://us02web.zoom.us/j/81370422254?pwd=Z0ZLSWhZQnI3TWZPeStCQWhCbndwdz09
Meeting-ID: 813 7042 2254 Kenncode: 111291
Bettina Rohrschneiders Arbeiten sind facettenreich, so wie das Leben und so wie Bettina Rohrschneider selbst. Vordergründig springt einem zumeist eine Figur ins Auge, manchmal auch zwei. Diese sind verwoben in einer Vielzahl malerischer Schichten, verstrickt in Ornamenten, Mustern und Silhouetten. Die Künstlerin bedient sich der Technik der Collage, als Bildträger nutzt sie Wellpappen. Hier hat sie für sich ein vielseitiges Material entdeckt, das in erster Linie leicht und von daher eben auch leicht zu transportieren und genauso leicht zu verarbeiten ist. Es hat mehr als ein Aussehen: Braunes Packpapier kaschiert zumeist ein welliges Innenleben. Mehrfach übereinander geklebt oder das Innenleben freigelegt oder eine Form ganz herausgeschnitten, so lässt sich das Bild als Relief in die dritte Dimension ausbauen. Kombiniert mit der räumlichen Wirkung von Farbe kreiert Bettina Rohrschneider ein verwirrendes Spiel auf allen Ebenen. Dies macht ihre Bilder so packend. Ihrem Zugriff kann man sich kaum entziehen! Ihre Porträts zeigen oft Frauen, die den Betrachter selbstbewusst direkt in die Augen schauen, die herausfordernd posieren, sich schön gekleidet darbieten, die Augen verdrehen oder die Zunge herausstrecken. Keck und frech provozieren sie mitunter und locken den Betrachter in ein Spiel mit dem Bild. Ihre Bilder haben oft zwei Gesichter, sie sich zum Beispiel simpel durch eine Ziehmechanik zeigen, mit der man einen, mit zwei Gesichtsausdrücken bemalten Streifen vor einem ausgeschnittenen Loch im Bild hin und her ziehen kann und auf diese Weise die Figur einmal nach oben schaut oder den Blick schamvoll nach unten senkt. Es gibt eben nicht nur eine Sicht auf die Dinge! In vielen Bildern von Bettina Rohrschneider begegnen uns Paare. Sie benutzt hierfür oft das Stilmittel der Spiegelung. Collage produziert durch das Herausschneiden ganz nebenbei immer auch eine Reihe von Negativformen, die Bettina Rohrschneider sehr oft in ihren Bildern sowohl kompositorisch wie auch inhaltlich einsetzt. Dabei spielt sie mit den Möglichkeiten des Spiegelns. Natürlich sind es nicht die gleichen Figuren, denen wir gespiegelt begegnen: Die Änderungen sind das Spannende und zugleich auch der Inhalt. Wir werden mit einer Vielzahl von gedoppelten Figuren, Halbfiguren, Armen, Händen, Bäumen, Silhouetten konfrontiert, die alle ein Eigenleben offenbaren. Collage kann außerdem auch vieles miteinander kombinieren, im Grunde kann alles verwendet werden bis hin zu plastischen Materialien. Und genau dies nutzt Bettina Rohrschneider, um ihre Bilder so vielfältig wie möglich und innovativ zu gestalten. Ohne Scheu und so ungeniert wie ihr eigenes Bildpersonal klebt Bettina Rohrschneider rüschenreiche Papierblumen, Konfettipunkte, Styroporkugeln in ihre Bilder oder spinnt mit Fäden ins Bild geschnittene Löcher wieder zu. So entsteht über Wochen eine dichte Textur und reichhaltige Bildoberfläche, die wir staunend betrachten und an der man sich nicht satt sehen kann! Bettina Rohrschneider verhilft einem an sich wertlosen Alltagsmaterial durch kreative Innovation zu einer neuen sinnlichen Präsenz.Gerne können Sie mit dem Nachweis, dass Sie doppelt geimpft oder genesen sind live vor Ort in der Akademie für Malerei Berlin dabei sein. Vergessen Sie bitte Ihren Mund-Nasen-Schutz nicht.
Ihre Ute Wöllmann, Akademieleiterin
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