Monika Schubert
Monika Schubert präsentierte uns am 14.3.2025 eine Auswahl neuerer Arbeiten und erzählte, wie es ihr seit ihrem Studienabschluss 2013 ergangen war. Noch während ihres Malereistudiums war sie 2010 Mitgründerin der Produzentengalerie „ROOT am Savignyplatz“. Diese existierte bis 2014. Sie verfügte über große repräsentative Räume, die sehr gut geeignet waren jeweils zwei malerische Positionen auszustellen. Von diesen Doppelausstellungen konnte Monika Schubert vier realisieren, so lange die Produzentengalerie existierte. Außerdem nahm sie an den regelmäßigen Gruppenausstellungen der Galerie teil. Auf diese Weise hatte sie bereits schon zu ihrem Studienabschluss eine gute Basis an öffentlicher Aufmerksamkeit erreicht. Zusammen mit ihrem künstlerischen Standpunkt am Ende ihres Studiums eine gute Ausgangsbasis für den Start ins künstlerische Berufsleben. Sie professionalisierte sich außerdem in einem Fortbildungsseminar der Akademie für Malerei Berlin „Nach dem Studium: Mein Leben als Künstler/-in”, das Absolventinnen und Absolventen ein Jahr lang in 4 ganztägigen Coaching-Terminen in dreimonatigen Abständen begleitete. Hier sollten die eigenen Ziele formuliert, verfolgt und ein Marketingplan ausgearbeitet werden. Monika Schubert entschied sich gegen eine Zusammenarbeit mit einer Galerie. Sie wollte sich nicht auf die zeitaufwändige Suche nach einer Galerie begeben, sondern sie entschied sich dafür sich selbst zu vermarkten und sich als Künstlerin an ihrem Wohnort Lübben im Spreewald und in Brandenburg und Sachsen zu verorten. Damals arbeitete sie gerade an einer Bilderserie zu den Sagen des Spreewaldes und hatte bereits erste Ausstellungsorte akquirieren können, darunter eine Einzelausstellung im Wendischen Haus in Cottbus, zu der auch bereits ein Katalog in einer kleinen Auflage von 200 Stück erschienen war.


In diesem Seminar wies ich sie darauf hin, dass so ein Katalog sehr viel stärker als Marketinginstrument genutzt werden muss, z.B. dass man wichtige Politiker und Politikerinnen für ein Grußwort gewinnt oder auch Museumsleiter/-innen oder Kunsthistoriker/-innen, die eventuell sogar auch für Zeitungen oder Fachzeitschriften schreiben. In dem Seminar entschied sich Monika Schubert dazu für diesen bereits existierenden Katalog nochmal einen Umschlag drucken zu lassen, denn sie konnte tatsächlich noch 3 Leute gewinnen, die über sie oder ihr Thema einen Text beisteuerten.




Dadurch konnte sie die Ausstellungsreihe um weitere Ausstellungsorte erweitern und auch bereits Ausstellungen für das nächste Projekt akquirieren. Immer schon hatte Monika Schubert am liebsten Menschen und Porträts gemalt. Gerade Porträts sind, wenn es nicht gerade um Auftragsarbeiten handelt, als Bildmotiv schwer verkäuflich. Wir Betrachter/-innen kennen die dargestellten Menschen nicht, von daher ist es uns egal, ob die Ähnlichkeit gelungen ist oder nicht. Uns interessiert nur, ob uns das Bild etwas sagt, ob wir etwas entdecken, was über das Porträt hinausgeht. Monika Schubert plante bereits den nächsten Katalog „Veränderte Augenblicke“, der 2017 erschienen ist und für den sie wichtige oder bekannte Persönlichkeiten aus Lübben porträtierte.

Diesmal plante sie gleich von Anfang an ein Grußwort mit ein, diese Möglichkeit ließ sie sich diesmal nicht entgehen.

Die Porträtierten wurden von Monika Schubert in einem veränderten Augenblick dargestellt. Sie stellte den Bildern auch eigene Gedichte zur Seite. Eine sehr interessante Kombination.






Auch diese Bilder wurden an drei verschiedenen Orten in und um Lübben ausgestellt. Wie schon bei der ersten Ausstellungsreihe zu den Spreewaldsagen wurden auch hier fast alle Bilder verkauft. Auch für das dritte Projekt, Bilder zu den Umweltproblemen im Spreewald, erschien 2019




ein Katalog im gleichen Format, diesmal mit einem Grußwort vom NABU Regionalverband

und auf der hinteren Umschlagseite zusätzliche Hinweise auf die anderen beiden bereits erschienen Kataloge

In der Rückzugszeit während der Corona-Epidemie arbeitete sie an einem umfangreichen Buch in dem sie ihren eigenen Gedichten jeweils ein Bild gegenüber stellte. Das Buch erschien im Eigenverlag in einer Auflage von 50 Stück und ist derzeit vergriffen. Außerdem beeindruckte uns Monika Schubert mit einer umfassenden, sehr dicken Dokumentationsmappe mit allen Presseartikeln, die über sie oder über ihre Ausstellungen erschienen sind. Monika Schubert hat sich an und rund um ihren Wohnort einen Namen gemacht. Sie ist dort sehr bekannt und ihre Bilder sind begehrt und finden ihre Käufer, darunter auch einige Museumsankäufe und Ankäufe von regionalen Sammlungen. Es freut mich sehr zu sehen, wie der künstlerische Standpunkt, den sie am Ende ihres Studiums gefunden hatte, bis heute trägt und nicht langweilig wird. Es macht mich stolz zu sehen, wie sie die Marketinghinweise erfolgreich umgesetzt und für sich einen lukrativen Platz im Kunstmarkt gefunden hat. Für eine wie auch immer geartete Vermarktung braucht es aber als Ausgangspunkt einen tragfähigen, aussagekräftigen und authentischen künstlerischen Standpunkt, der möglichst einzigartig und wieder erkennbar sein sollte. Dann kann es auch klappen, wie Monika Schubert eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Ute Wöllmann, im März 2025