Ute Wöllmann schreibt “über die Kunst”
Nach zweijähriger Zwangspause ist die Galerie ROOT wieder on the road, unterwegs auf den Spuren von GUstav Klimt am Attersee. Sie besuchen die ROOT-Künstlerin Ingeborg Rauss, die in Schörfling lebt und arbeitet und die die Ausstellung im Aichergut Seewalchen organisiert hat, zu sehen am Samstag, 9.7. von 15 – 18 Uhr und am Sonntag, 10.7. von 11 – 18 Uhr
Trotz aller Benachteiligungen sind auch Galerievertretungen und Stipendien für Quereinsteiger*innen im Bereich des Möglichen. Der Zusammenschluss in einer Gruppe, gerade nach dem Studium, bündelt und potenziert die Kräfte und Ressourcen!
Was macht man neu in einer Stadt, in der man niemanden kennt? Als Neuling auf dem Kunstmarkt ohne Kontakte? Als Künstler*in naheliegend: Man/Frau besucht Ausstellungen und Offene Ateliers, geht auf Vernissagen und lernt aufgrund vieler Ausstellungsbesuche Künstlerkolleg*innen und Akteure auf dem Kunstmarkt kennen, vernetzt sich immer weiter und erarbeitet sich so Chancen.
Luca Anticevic – Ein vielseitig begabter Mensch mit vielen Talenten ist von uns gegangen. Sein Leben als Maler, Jazzmusiker und –komponist, Schriftsteller und nicht zuletzt als Gründer und Leiter der Freien Akademie der Bildenden Künste – Kärnten, wo er auch als Dozent tätig war und seinen Schwerpunkt „Die narrative Malerei“ unterrichtete, ist Inspiration für alle, die ihn kannten.
Für die ausgewählten StipendiatInnen beider Akademien ist es eine bereichernde Erfahrung von beiden Lehrkonzepten profitieren zu können. Wie immer in der Kunst gibt es kein „richtig“ und „falsch“, sondern es zählt allein das Ergebnis, das am Ende in der Kunstwelt überzeugen und bestehen muss.
Natürlich mache auch ich schon lange Bildbesprechungen via Skype mit meinen Fernstudentinnen und Fernstudenten und jetzt in der Krise mit allen anderen auch – alle sind jetzt Fernstudent*innen. Aber es ist eben keine Bildbesprechung in der Klasse. Und so forsche ich im Weiteren nach Möglichkeiten online Bildbesprechungen abhalten zu können.
Wir Künstler arbeiten einfach weiter. Die Arbeit im Atelier ist eh ein einsames Geschäft, also hier business as usual. Mit der bangen Hoffnung, dass es nach Corona noch Käufer, Kunden und Galerien geben wird, für all die vielen Bilder, die jetzt gemalt werden!
Käufer oder Käuferin der ersten Stunde zu sein ist vielfach auch der Grundstein für eine erste kleine Sammlung über den Werdegang eines Künstlers / einer Künstlerin. Ein beglückendes Erlebnis ist der Kauf eines Werkes auf einer Öffentlichen Präsentation einer Akademiestudentin / eines Akademiestudenten aber auch für die Käufer / Käuferinnen, denn die Werke sind extrem preisgünstig! Man ist eben noch Student oder Studentin, und noch kein fertiger Künstler oder fertige Künstlerin. Vieles wird sich in den nächsten Jahren noch verändern.
„Ihr Stand ist einer der Interessantesten auf der Messe“ – diesen Satz habe ich dieses Jahr mehrfach gehört – und das läuft natürlich runter wie Öl! Es bedeutet, dass die ganze Arbeit und der Aufwand einer Messe sich lohnt und dass die Künstlerinnen und Künstler der Galerie ein sehr gutes Forum haben um ihre Werke zu präsentieren.
Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Die beiden Künstler Ingeborg Rauss und Jo Kley präsentieren in der aktuellen Ausstellung “wirklich wirklich” in der Galerie ROOT ihre Zugänge zu Fragen der Wirklichkeit.
Mit Christiane Budig stellt die Galerie ROOT eine faszinierende Bildhauerin aus, die sich schon in ihrer Ausbildung auf Glas festgelegt hat. Sie schafft mit diesem Material Körperfragmente des menschlichen Körpers, die wie eine Außenhaut eine innere Leere umhüllen.
Ursula Kornfeld wiederholt ihren Vortrag anlässlich ihres Studienabschlusses 2018 am Sonntag, 19.1. um 16.30 Uhr in der Akademie für Malerei Berlin, Hardenbergstraße,9, 10623 Berlin
Es ist erstaunlich, welche Kraft in dem kleinen Format steckt! Und welche Möglichkeiten! Es erwartet Sie eine ungewöhnliche Ausstellung mit kleinen bis sehr kleinen Formaten, die einen in den Bann ziehen. Es ist keine Distanz möglich, sondern im Gegenteil: Eine ganz intime Nähe ist gefordert!
Ein sehr gelungenes Projekt, das sich angenehm von dem sonst üblichen Ausstellungsalltag absetzt.
Die Ausstellung weist eine exquisite Auswahl und Bandbreite auf, alles Arbeiten von hoher Qualität und Originalität, die mich sehr begeistert!
Über den eigenen Tellerrand schauen, neue Ansichten und Ansätze kennen lernen und sich über die Arbeitsergebnisse austauschen, neue Anregungen bekommen, sich öffnen und in Verbindung treten und ganz nebenbei neue Kontakte knüpfen – dies alles geschieht aktuell im Austausch der beiden Freien Akademien in Berlin und Kärnten.
Bei dem Austausch der Freien Akademien zählt der Gedanke, dass die Studierenden verschiedene Zugänge zur Kunst und Malerei kennen lernen. So hat die Akademie in Klagenfurt einen philosophischen Schwerpunkt, während das Herzstück des Studiums der Akademie für Malerei Berlin die wöchentlichen Bildbesprechungen sind. Jeweils vier Studierende kommen in den Genuss eines 14-tägigen Stipendiums.
Neben dem Wärme- oder Kälteschutz eröffnet das Verhüllen
auch die Möglichkeit, in andere Rollen zu schlüpfen – sei es, um sich massentauglich
zu uniformieren oder mit der eigenen Identität zu spielen.
Die Bilder von Leon Löwentraut sind ein ganz lauwarmer Abklatsch, ein schlechtes „Nach-Gemale“ seiner ganzen Vorbilder, von denen er sich eben leider nicht eigenständig lösen kann. Ideenlos verpufft die eigentlich vorhandene Kraft des jungen Mannes. Die Frische und Innovationskraft der Jugend verkommt und erstarrt in einer Attitüde. Wie schade ist das denn!
Wie male ich persönlich das Porträt? Wie male ich es so, dass ein interessantes Bild dabei herauskommt? Was will ich ausdrücken? Wer wird porträtiert?
Die Ohren zu spitzen und hören, was erfahrene Malerinnen und Maler zu sagen haben ist in der Regel immer interessant für die eigene künstlerische Ausbildung. Aber darüber hinaus sind die Feedbackrunden der Mitstudentinnen und –studenten der jeweiligen Klasse ebenfalls von großem Wert.
Ziel des Studiums ist es, eine eigene künstlerische, authentische und ausgereifte Arbeit zu entwickeln, die sich an den Maßstäben aktueller, zeitgenössischer Kunst misst.
Ziel erreicht.
Ein Malerkollege hat sich irgendwann nach dem Tod Vermeer’s an seinem Bild zu schaffen gemacht und Teile einfach übermalt! Da hat einer entschieden: „So wie es ist, ist es nicht gut – und so, wie ich das jetzt mache, ist es besser: Das hier muss ganz weg und ich nehme diesen Farbton dafür“. Wer macht so was und aus welchem Grund? Da erhebt sich einer über die Kunst eines anderen.
Die Kinder lernen ja heutzutage sowieso nurmehr eine vereinfachte Schreibschrift und das alte Kulturgut der Schönschrift ist außerdem auch schon lange aus dem Lernplan gekickt worden und dies nicht nur in einem Bundesland, sondern in allen. Ebenso Handarbeiten und Werken. Soviel zum Bildungsförderalismus
An Zeichnungen von Menschen, vor allem von sich bewegenden Menschen, trauen sich viele nicht so recht heran. Dabei kann dies mit ein wenig Übung und den richtigen Hinweisen schnell und gut gelingen
Eine Lesung zum Thema mitten in der Ausstellung Sex und so. Entdecken Sie die Bezüge zwischen den vorgelesenen Texten und den ausgestellten Bildern
Ich finde das Zeichnen gehört wie Schreiben, Rechnen und Lesen zu können zu den Grundfertigkeiten, die den Kindern bereits in der Grundschule vermittelt werden sollten. Zeichnen bedeutet genaues Hinsehen. Man schult seine Wahrnehmung durch Zeichnen. Viele Dinge fallen einem erst auf, wenn man zeichnet.
Die Auseinandersetzung mit den drei zentralen Fragen „Wer bin ich?“, „Was macht mich aus?“ und „Wo komme ich her?“ sind hervorragende Vehikel der Selbsterkenntnis. Schreiben hat eine klärende Funktion im künstlerischen Selbstfindungsprozess.
Als ich als Touristin in Marokko, Ägypten, Tunesien unterwegs war, habe ich dort erfahren, dass der Preis für alle Dinge die es zu kaufen gibt Verhandlungssache ist und abhängig ist vom Verhandlungsgeschick der jeweiligen Verhandelnden. Jemand der nicht verhandelt wird nicht respektiert, außerdem ist er oder sie selber Schuld an den hohen Preisen die er oder sie zahlen muss.
Die Aufnahmekriterien der Kunsthochschulen waren immer schon rätselhaft. Ich landete übrigens mit meiner schlechtesten Mappe von insgesamt drei Mappen, die ich mit meinen Arbeiten bestückte, in Berlin und dies gleich beim ersten Mal. Meine beiden besseren Mappen, die ich nach Stuttgart und Karlsruhe schickte, wurden beide abgelehnt…
Viele scheuen sich in der Öffentlichkeit zu skizzieren: Sie denken, sie seien zu schlecht oder haben Angst vor der Reaktion der Leute (vor welcher genau?) – und lassen es dann gleich ganz bleiben. Ich möchte aber ganz ausdrücklich Mut machen und alle dazu auffordern, es trotz ihrer Vorbehalte und Ängste zu wagen!
Ein Bild mit einer Restauratorin zu betrachten bedeutet viel von der Art des Künstlers mitzubekommen, wie er so vorging, von der Geschichte eines Bildes, und auch von den Restauratoren, die schon einmal an diesem Bild gearbeitet haben. Dazu hatte ich in Den Haag die Gelegenheit!
Ich bin eine absolute Verfechterin von Skizzenbüchern! Ich kenne viele Künstlerinnen und Künstler, mich selbst eingeschlossen, die welche führen. Ich habe immer eines dabei, im Alltag, unterwegs, auf Reisen sowieso.
So richtig was Neues ist nicht in Sicht…ist vielleicht auch zu viel verlangt von den jungen Leuten. Mich beschleicht aber das Gefühl, dass man hier denken könnte, es wäre neu… das wäre schlimm. Na gut, gehen wir mal in die Klassenräume. Da entdecke ich dann doch noch einiges, was Spaß macht.
…und aus diesem Anlass denke ich zurück an den ersten Rundgang, den wir Studentinnen und Studenten 1989 vor 30 Jahren anlässlich des damaligen Hochschulstreiks veranstaltet haben.
Seit Jahren ist es den politischen Akteuren in Berlin bekannt – und was ist passiert? Nichts, was diese Entwicklung wirklich aufhält. Die Mieten sind so hoch wie noch nie – und ein Ende dieses Treibens ist nicht in Sicht. Den Spekulantinnen und Spekulanten wird nicht Einhalt geboten. Berlin lockt mit seinem Image der hippen und preiswerten Kulturstadt mit Tausenden von Künstlerinnen und Künstlern Tausende von Leuten an, die sie dann anschließend verdrängen.
Fälscher sind bis zum heutigen Tag aktiv…der Kunstmarkt mit seinen Fachleuten und Experten lässt sich oft täuschen oder täuscht sogar vorsätzlich. Was also ist echt in unseren Museen? Mit diesem Problem sieht sich nicht nur der Kunstmarkt konfrontiert, sondern auch die Wirtschaft.
Sex sells heisst es. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Für die Kunst ist Sex eher ein schwieriges Thema, genauso wie politische Inhalte.
Wir, das waren sieben unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler, haben in der vergangenen Woche unsere Arbeit, die wir sonst hinter verschlossenen Ateliertüren tätigen, nach draußen unter den freien Himmel verlegt.
Die Vorteile einer Gruppe, oder wie man sich gemeinsdam künstlerisch bemerkbar macht.
Zum dritten Mal veranstaltet die Galerie ROOT eine Plein-Air-Malaktion mit ihren ROOT-Künstlerinnen und Künstlern…
Ist es überhaupt möglich, neben dem Beruf zu studieren? Auch in den Köpfen der Querseinsteigerinnen und Quereinsteiger selbst schwirrt der Mythos des „sich der Kunst ganz verschreibenden Künstlers“ herum. Hätte man nicht auch „lebenslange Entbehrungen in Kauf nehmen“ sollen, um sich voll und ganz der Kunst zu widmen? Lohnt es sich noch, ein Studium zu beginnen – ist es überhaupt möglich, mit über 40 und7oder mehr Jahren die künstlerische Auseinandersetzung „aufzuholen“?
Das Leben durchkreuzt oft genug die besten Pläne und hält auch harte Schicksalsschläge bereit, die zu Pausen zwingen, den eingeschlagenen Weg in Frage stellen, vielleicht auch neue Entscheidungen erforderlich macht. Im besten Falle geht man gestärkt aus solchen Krisen hervor, hat sich auch in solchen Phasen neu kennen gelernt und weiß vielleicht künftige Krisen besser zu händeln.
Auch ich schreibe der Malerei diese innovative Kraft zu. Aber damit es dazu kommt, halte ich es für absolut unabdingbar, sich im Studium allein auf die Malerei zu beschränken. Ich wende mich sogar ganz energisch gegen die Tendenz zu der an den staatlichen Hochschulen aber auch in freien Akademien immer stärker und lauter eingeforderten „Interdisziplinarität“.
An diesem Ideal der künstlerischen Selbstbestimmung, von der Notwendigkeit, nach den eigenen Bildsprachen und Bildinhalten zu suchen und sich dabei gleichzeitig am Meister orientieren zu müssen, reiben sich die jungen, lebensunerfahrenen Studentinnen und Studenten – noch dazu völlig ohne Führung – an den staatlichen Hochschulen jedoch hoffnungslos auf und fangen an zu straucheln.
Venedig war ein Programmpunkt des zweiwöchigen Austauschprogrammes, denn es liegt praktisch vor der Haustüre von Klagenfurt. Wir konzentrierten uns auf die Arsenale, die ich sehr inspirierend fand. Ein gelungener Ausflug!
Gute Malerei zeigt sich vor allem in der Entschiedenheit eines künstlerischen Plans bzw. einer Bildidee. Ein malerisch durchgearbeitetes Werk regt das Auge an, durch das Bild zu wandern, um die Vielfältigkeit und Strukturen zu erkunden. Und gute Malerei besitzt immer eine gewisse Virtuosität.
Ich habe für zwei Tage Kärnten und den Wörthersee hinter mir gelassen und die ROOT-Künstlerin Ingeborg Rauss (Absolventin der Akademie für Malerei Berlin 2011) in ihrem Atelier am Attersee besucht – so weit unten im Süden zu sein, muss ich einfach dafür nutzen!
Gerade in diesen schwierigen Zeiten wäre doch der Zusammenhalt unter den Künstlerinnen und Künstler wirklich wichtig um etwas zu bewirken in Politik und Gesellschaft. Die österreichische Gesellschaft schätzt ihre Künstlerinnen und Künstler hoch, dies äußert sich auch durch viel mehr vorhandene Gelder und Förderungen für die Kunst durch die öffentliche Hand als in der Kulturförderwüste Deutschland.
Den eigenen authentischen Standpunkt kann man sich aber vielleicht gar nicht aussuchen, weil man eben die Person ist, die man ist. Die eigene Geschichte, das eigene Aufwachsen, die eigene Herkunft, das eigene Tun, das eigene Denken, die eigenen Erfahrungen – alles prägt und formt.
Vincent van Gogh schuf in den letzten 10 Jahren seines Lebens ein Werk von Weltrang. Er hinterliess 864 Gemälde und über 1000 Zeichnungen. Diese Tatsache sollte allen Mut machen, die sich mit dem Gedanken tragen ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und das künstlerische Schaffen in den Mittelpunkt zu stellen. Ein komplettes künstlerisches Oeuvre von Weltrang ist also in nur 10 Jahren zu bewerkstelligen! 10 Jahre sollten viele von uns doch noch vor sich haben!