Heute im Kurs „Portraitmalerei in langen Stellungen“
Es macht immer wieder Spaß zu sehen, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits nach 3 Terminen besser und sicherer werden mit den Proportionen des Kopfes und sie sich zunehmend mehr auf das Bild, auf die Aussage und wie sie es malen wollen konzentrieren können.
Wir malen in diesem Kurs – “Portraitmalerei in langen Stellungen” an großen Formaten 100 x 70 cm. Denn wer große Portraits malen kann, kann auch kleine malen – umgekehrt ist das jedoch nicht der Fall. In den großen Formaten werden einerseits Proportionsfehler sichtbarer, man kann sich nicht so einfach um die entsprechenden Stellen herummogeln. Auf der anderen Seite hat man auf der großen Fläche einfach mehr Platz sich malerisch auszutoben, seine Malerei zu entfalten.
Letztes Mal habe ich eine inhaltliche Einführung in das Thema Portrait gegeben und einige Künstlerinnen und Künstler vorgestellt, die wir uns näher angesehen haben: Cornelia Schleime, in deren Nonnenportraits die Gesichtsfläche mit schwarzen und weißen Flächen umrahmt und dadurch hervorgehoben werden und einen reizvollen Kontrast zu der malerisch sinnlichen Darstellung der Gesichter darstellen; Jonas Burgert, der seine farbigen Portraits vor verschieden graue Farbflächen setzt, reine Farbe gegen gebrochene Farbe als ein wichtiges künstlerisches Ausdrucksmittel einsetzt. Er umwickelt die Köpfe mit einer Dramaturgie von Bändern und Turbanen und versteckt teilweise die Gesichter regelrecht hinter und unter diesen Aufbauten; Marlene Dumas die mit großen und entschiedenen Flächen die Gesichter ausdrucksstark inszeniert; Vincent van Gogh der mit einer einzigen Pinselbreite die Farben auf der ganzen Bildfläche richtiggehend miteinander verwebt und immer in mehreren Bildern von ein und derselben Person verschiedene Ausdrucksweisen erprobt.
Viel Anregung also für die eigene Herangehensweise! Und so fragte ich heute zu Beginn des Maltermins meine Kursteilnehmerinnen, was sie sich denn für diesen Termin vorgenommen hätten und was sie anders machen wollten als sonst? Sie wollten beispielsweise größere und entschiedenere Flächen setzen, den Übergang des Kopfes und der Haare mehr in einen dunklen Hintergrund übergehen lassen, grafische Muster aufgreifen, das erste Mal mit Tusche malen.
Die Umsetzung dieser Vorhaben ist ihnen super gelungen!
Nehmen Sie zum Schnupperpreis von 150€ an den verbleibenden Veranstaltungen teil.
Nächste Kurstermine: 18.9., 25.9., 2.10. von 9 – 13 Uhr
(Ute Wöllmann – Akademieleiterin / Galeristin / Malerin / Autorin / Bloggerin)
Titelbild: Bildergebnis aus dem Kurs von Oksana Baumgarten
Bild1: Bildergebnis aus dem Kurs von Silke Geu
Bild 2:Bildergebnis aus dem Kurs von Susanne Woltersdorf