Das Rauschen 2021, li. Seite, 140 x 500 cm, Öl auf Leinwand
Das Rauschen 2021, re. Seite, 140 x 500 cm, Öl auf Leinwand
Silke Bachmann verunsichert unsere Sehgewohnheiten mit einer höchst eigenen Bildwelt, die aber, obwohl befremdlich, nicht ängstigt. Ihre Szenarien zeigen subtile Bilderfindungen, die so noch nicht gesehen worden sind und trotzdem sonderbar heimelig wirken. Unterstrichen wird dieser Eindruck durch die den Bildern eigene Farbpalette verschiedener warmer Rosa-, Rot-, Braun-, Beige-, und Grautönen, die Assoziationen von Fleisch und Haut suggerieren. Ihre Bilder wirken wie die peniblen Dokumente einer Forschungsreise ins Körperinnere, in eine unbekannte Welt im Verborgenen, auf der Suche nach dem Sitz der Seele.Zustandskartierung 2021; 140 x 280 cm, Öl auf Leinwand
Umso mehr freue ich mich darüber, dass Silke Bachmann immer wieder Erfolge feiert und mich auch regelmäßig über ihre Projekte informiert. Wegen der Liebe zog sie von Berlin nach München und kannte dort erst einmal niemanden. Kein einfacher Ausgangspunkt also, aber Schritt für Schritt hat sie sich einen Weg in den Kunstmarkt gebahnt. Schon mit Ihrem Studienabschluss erregte sie die Aufmerksamkeit des Sammlers Olaf Schirm, der eine Arbeit für seine Sammlung erwarb. Kurz danach im Jahr 2016 erhielt sie ein Aufenthaltsstipendium des Oberpfälzer Künstlerhauses in der Villa Paula Klatovy/Klenová in der Tschechische Republik. Es folgte 2020 eine Atelierförderung der Stadt München und nun 2021 den Kunstpreis der Stadt Aichach. Was macht man also neu in einer Stadt, in der man niemanden kennt? Als Künstler*in naheliegend: Man/Frau besucht Ausstellungen und Offene Ateliers und geht auf Vernissagen. Silke Bachmann lernte aufgrund vieler Ausstellungsbesuche Künstlerkolleg*innen kennen, vernetzte sich immer weiter und erarbeitete sich so ihre Chancen. So zum Beispiel auch über die Gedok München ein Austauschprojekt zwischen Künstlerinnen aus München und Riga. Belohnt wurden Ihre Bemühungen auch damit, dass Sie eines der phantastischen Ateliers im „Botanikum München“ mieten konnte, einer KünstlerInnen-Gemeinschaft die Gewächshäuser als Ateliers nutzen. Ein zauberhafter und ein passender Ort für die besondere Bildwelt von Silke Bachmann! In München und Umgebung sehr bekannt lockt dieser Ort an den Tagen der Offenen Tür natürlich zahlreiche Besucher an und hilft beim Vernetzen.Arbeitswände auf Rollen im Atelier im Botanikum, München
Blick ins Atelier im Botanikum, München
Atelier im Botankium in München
Im Studium lernte sie die Technik des Automatischen Zeichnens kennen, eine Technik die das Unterbewusstsein für die eigene Kreativität erschließt. Dieses Zeichnen nimmt bis heute einen großen und sehr wichtigen Teil ihres Schaffens ein, die die suggestive Wirkkraft ihrer Bilder ausmacht. Mit eben diesem Zeichnen, den Bild- und Figurerfindungen in ihrem „Skizzenbuchprojekt“, hat sie nun die Jury des Aichacher Kunstpreises überzeugt!Gesamtaufnahme- Skizzenbuchprojekt 2020
Sie schreibt über ihr „Skizzenbuch-Projekt“: In meiner künstlerischen Praxis nutze ich Skizzenbücher. Diese sind angefüllt mit skizzenhafte Ideen, besuchten Ausstellungen, Notizen aller Art, Collagen und Zeichnungen. Eine Art künstlerisches Tagebuch und über die Jahre haben sich etliche Bücher angesammelt. Diese durchforste ich immer wieder nach Ideen. Eine davon war es das dort Gesammelte erneut zu zeichnen, egal ob farbige Skizze, Zeichnung oder Collage. Ich wollte sehen, ob und ggf. wie sich die Zeichnungen verändern, wenn ich diese nach mehreren Jahren „wiederhole“. Zwei bewusste Veränderungen wollte ich als Regel vornehmen: Zum einen habe ich hierfür speziell eingefärbtes Papier hergestellt. Dieses ist sehr haptisch, Hautfarben und die verschiedenen Papierschnipsel sind zum Teil zu erkennen. Ich wollte damit eine Art persönliche papierene Haut erzeugen. Zum anderen wollte ich nur mit einem schwarzen Tintenstift zeichnen. Ein weiterer Grund dieses Projekt zu starten war, dass es in meinem Glashaus-Atelier im Sommer oft 40 Grad sind und mir das zu heiß zum Malen ist. Das Zeichnen auf dem kleinen Papier (ca. 22 x 15 cm) ging gut im schattigen Garten und ist im Frühjahr bis zum Spätsommer 2020 entstanden. Die einzelnen Blätter sind mit dem Jahr des Skizzenbuches und der Seitenzahl betitelt. Bisher sind 64 Einzelblätter aus 6 verschiedenen Skizzenbüchern entstanden. Die Serie werde ich fortführen.“Nr. 2010_2011 Seite 32
Nr. 2010_2011 Seite 84
Nr. 2008_2009 Seite 101
Da kann man nur von Herzen gratulieren! So geht das! Und so macht man das! Weiter so und mehr davon!
Presse Kunstpreis