In diesem Kurs beschäftigen wir uns mit dem Holzschnitt, der ältesten Art Bilder zu reproduzieren.
Aber nicht der Aspekt des Reproduzierens steht im Vordergrund unserer Beschäftigung mit dieser Technik, sondern das experimentelle Arbeiten damit, die auch ein Unikat als Ergebnis haben kann. Möglich ist ebenso eine Kombination mit Zeichnung oder Malerei. Eine eingehende Beschäftigung mit kunstgeschichtlichen Beispielen des Holzschnitts bzw. Holzstichs wird uns viele Anregungen geben für die Entfaltung unserer eigenen künstlerischen Ambitionen. Als Druckstöcke können verschiedene Materialien verwendet werden wie z.B. MDF Platten, Multiplex oder auch gefundene Holzbretter die schon eine Struktur vorweisen. Die Papierabzüge stellen wir in der Abreibetechnik, d.h. mit der Hand her. Spannend wird es sein von sich von jedem neuen Probeabzug überraschen zu lassen um sich dann an die weitere Bearbeitung des Druckstocks zu machen.
Klaus Mertens – Vita:
1950 geboren in Bonn, aufgewachsen in Köln gehe ich 1972 zum Studium der Achitektur an die TU
Berlin und absolviere 1979 meinen Abschluß als Dipl.Ing. Architekt. Nach kurzer Zeit im Beruf realisiere ich meinen Kindheitstraum und beginne 1984 das Studium der bildenden Kunst an der UdK in Berlin. 1991 mache ich den Meisterschülerabschluß bei Georg Baselitz. Seitdem bin ich als bildender Künstler unterwegs.
Zunächst liegt der Schwerpunkt meines Schaffens auf der Druckgrafik mit vielfachen Serien oftmals
großformatiger figurativer Holzschnitten, den Woodcut Tattoos und Mappenwerken wie den Social
Prints, Lithografien etc, die in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt
werden. Zeitgleich realisiere ich verschiedene Projekte Kunst am Bau, wie 1999 die 47 Taschen – Tonis. Neben den Schaffensprozessen im Atelier gehört zu meiner Arbeit auch die Auseinandersetzung mit dem Stadtraum und der Austausch mit den dort lebenden Menschen als wichtiger Teil meiner Kunst. 2007 beginnt ein mehrjähriger Aufenthalt in Äthiopien. Unter dem Einfluss afrikanischen Lebens und Kultur kristallisieren sich in Addis Abeba bisher von mir noch nicht
genutzte Materialien und Techniken heraus. Es entstehen Skulpturen, Objekte, Fotografien und
Performances. Wieder wird der Bezug zu den Menschen ein wichtiger Teil des künstlerischen
Schaffens. 2010 folgt eine Professur an der Alle School of Fine Arts and Design (ASFAD) in Addis
Abeba und der Aufbau einer Werkstatt für Lithografie. Ich unterrichte Studenten in Kunst und
Design. In Zusammenarbeit mit dem Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) Dr.
Matthias Flügge etabliere ich ab 2013 eine Kooperation zwischen der ASFAD und der HfBK
Dresden und betreue ein Austauschprogramme für Studierende und Lehrende die u.a. mit Mitteln
des Goethe-Instituts gefördert werden. Unter dem Label ato klaus * entsteht 2010 eine Design – Werkstatt in der ich Gebrauchs – Objekte entwickle und produziere, vor allem aus recycelten Wertstoffen, z.B. Autoreifen. Diese werden auf den lokalen Märkten und Basaren verkauft.
2016 wird für drei Jahre Belgrad in Serbien mein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Hier entstehen
in erster Linie Fotografien und Performances. 2019 kehre ich nach Deutschland zurück. In Berlin wird mein Atelier wieder reaktiviert. Mit den neuen Impressionen in Deutschland und unter den Einschränkungen der Pandemie beschäftige ich mich wieder mit grafischen Techniken. Es entstehen die Serien „ Corona Collagen“ und „Donkey Diaries“.